Weitere Informationen bekommt ihr im ISC im Systemhandbuch, oder im Podcast DLRG "Im Gespräch" Folge 068 - Digitalfunk im Einsatz oder im Lebensretter-Bericht (Ausgabe 3/19).

Auch in unserem DLRG Tube Video Digitaler Funk im Einsatz findet ihr Informationen, die wir zu dem Thema seit 2019 bereits veröffentlicht haben.

DMR Begriffe 

DMR Standard 

DMR (Digital Mobile Radio) ist ein europäischer Kommunikationsstandard, der durch die ETSI (Europäisches Institut für Telekommunikationsnormen) spezifiziert wurde, um einen modernen digitalen Ersatz für analoges Personal Mobile Radio (PMR) zu definieren. 

DMR ist ein skalierbares System, das im nicht-lizenzierten Modus verwendet werden kann. Im lizenzierten Modus ist die Verwendung vorbehaltlich der nationalen Frequenzplanung möglich. Es wird in drei „Stufen“ entwickelt, sog. „Tier“ (Englisch zu Deutsch: Stufe, Rang, Ausprägung): 

  • DMR Tier I ist die Low-Cost-Version für lizenzfreien digitalen PMR446-Betrieb (Jedermannfunk). 
  • DMR Tier II ist für den professionellen Markt, bietet Peer-to-Peer-Modus (Gerät zu Gerät) und Repeater-Modus (lizenziert). 
  • DMR Tier III ist für trunked Betrieb (Bündelfunk) (lizenziert).

DMR Tier II  

DMR Tier II ist für Betriebsfunkanwendungen vorgesehen.  Wie im analogen Funk betreibt jede Firma eigene Geräte im Wechselsprechen (DMO), d.h. ohne fremde Infrastruktur oder im Gegensprechen (RMO) über Relaisstellen (BTS – Base Transceiver Station). Durch eine Vernetzung der Repeater (BTS) – auch als IP Site Connect bezeichnet – lassen sich aber auch überregionale Funknetze mit DMR Tier II realisieren. Es kann (je nach Situation) über leitungsgebundenes DSL, Sat-DSL, UMTS oder Richtfunk realisiert werden.  DMR Tier II wird allgemein auch als „konventionelles DMR“ bezeichnet. 

DMR Tier II nutzt TDMA (Time Division Multiple Access) mit zwei Zeitschlitzen (Gruppen) und 4-FSK-Modulation pro Frequenz. 

DMR Standard und Herstellerfunktionen 

Für die DLRG ist es wichtig, nur ETSI-konforme DMR-Funktionen zu nutzen. Bei der Vorstellung der Tests mit verschiedenen Herstellern wurde klar, dass dann die Grundfunktionen wie Sprache und SDS herstellerübergreifend funktionieren. 

Ein IP Site Connect zwischen verschiedenen Herstellern von Repeatern ist ausgeschlossen, da die erforderliche Software ausschließlich hersteller- und gerätebezogen funktioniert. 

Wird Infrastruktur (Repeater) benötigt, ist man auf einen Hersteller festgelegt, Endgeräte anderer Hersteller sind inkompatibel.

BTS Single Repeater Betrieb

Benötigt werden 2 Frequenzen im 4,6 MHz Abstand. Eine Kopplung von mehreren Repeatern an einem Standort, um mehr Zeitschlitze zu haben, ist möglich.  Keine DLRG-Anwendung, da die 2. Frequenz nicht bundesweit zugewiesen wird.

IP Site Connect 

Damit werden über Internet per VPN oder fester IP zusammengeschlossene Repeater an verschiedenen Standorten bezeichnet. Damit lassen sich größere Gebiete abdecken. Derzeit findet dieses Verfahren in der DLRG keine Anwendung. Es würde einer erheblichen und sehr detaillierten Planung mit Landesverband und Bundesverband bedürfen und die Folgekosten sind ebenso nicht unerheblich. 

DMR Gleichwellen 

DMR Gleichwellen sind im Verhältnis zur BTS oder IP Site Connect sehr aufwendig und bedürfen eines erheblichen Messaufwandes.  Es gibt keine Planungen dafür in der DLRG.

Pseudo Trunking 

Hier entscheidet der Gesprächsaufbau im A-Gerät, welcher freie Zeitschlitz genutzt wird. Beide Zeitschlitze stehen gleichberechtigt zur Verfügung. Bei bisherigen Tests kam es mehrfach dazu, dass das A-Gerät noch auf TS 1 war und Gerät B die Verbindung verloren hatte und auf TS 2 wieder aufbaute. Eine Verständigung war nicht möglich. Dieses Verfahren findet in der DLRG keine Anwendung. 

User Identity (UID) 

Die UID wird vom Bundesverband für eine Funkstelle vergeben. Diese wird bei der Registrierung im ISC vergeben. Sie ist einmalig und darf nicht mehrfach vorkommen. 

Registrierungsnummer  

Bei der Anmeldung des Gerätes wird vom Bundesverband eine RegNr. vergeben und ein Aufkleber bereitgestellt. Dieser ist auf dem Gerät anzubringen. Sie ist an die Seriennummer der Funkstelle gebunden. 





  • Keine Stichwörter