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Jetzt wird es technisch ... wir versuchen, es einfach zu beschreiben. Die physikalischen Ungenauigkeiten möge man uns dabei verzeihen.

Der DLRG stehen 4 Frequenzen zur Verfügung. Mit dem Dualkapazitätsmodus kann man dann auf 8 Gruppen gleichzeitig sprechen, denn es werden je Frequenz 2 Zeitschlitze bedient.

Stellt euch vor, auf der Frequenz fahren kleine Kuriere, die die Datenpakete zustellen. Eine Frequenz ist 2-spurig. Bei 12,5 kHz bedeutet das, dass jede Fahrspur 6,25 kHz breit ist.

Also können 2 Kuriere nebeneinander fahren. Immer dort, wo sie vorbeikommen, schauen sie nach den Adressen. Kurier 1 hat Zeitschlitz 1 und stellt an allen Funkgeräten mit Zeitschlitz 1 sein Datenpaket zu. Kurier 2 hat Daten für den Zeitschlitz 2 und stellt nur an die Funkgeräte mit Zeitschlitz 2 die Datenpakete zu.

(Plus) Vorteil

  • Es spart Ressourcen und dort, wo es manchmal eng mit den 3 Frequenzen wurde - zum Beispiel an der Ostsee oder in Städten - stehen jetzt 8 Kanäle zur Verfügung. Deswegen hat die Referentenfachtagung schon 2018 beschlossen, diese Technik, Dualkapazitätsmodus, zu nutzen. Motorola Entel und Kenwood zum Beispiel können das herstellerübergreifend.

(Minus) Nachteil

  • Nicht alle Hersteller unterstützen diese Technik. Hierzu gehört leider auch der Hersteller Hytera. Seine Geräte können nur im analogen 12,5 kHz Modus oder im Dualrepeaterbetrieb (auf zwei getrennten Frequenzen) genutzt werden.


Diese  fehlende Kompatibilität haben wir 2018 im Rahmen unserer Tests festgestellt und in der DLRG transparent gemacht, daher können vorhandene Hytera Geräte nur analog, jedoch nicht digital in der DLRG genutzt werden.

Leider unterstützen die Geräte auch den Betrieb im ERDM Repeater-Modus nicht, wie unsere Tests gezeigt haben.

(Info) Hintergrund-Informationen

Leider hat Hytera scheinbar einige Patente von Motorola abgeschaut - so haben Gerichte auf der ganzen Welt mittlerweile entschieden. Seit 2016 bis heute laufen die Klagen von Motorola und der U.S. International Trade Commission, (ITC).  In Deutschland hat das Landgericht Düsseldorf festgestellt, dass Hytera Communications und die Hytera Mobilfunk GmbH das strittige Patent von Motorola Solutions verletzen; zwei Unterlassungsanordnungen erlassen und die Schadensersatzpflicht von Hytera festgestellt. 

Daher haben wir als Fachbereich uns bereits 2018 gegen den weiteren Vertrieb von Hytera über die Materialstelle ausgesprochen. Diesem Wunsch folgte man 2020. 

Sollte Hytera kompatibel werden - hierzu sind lediglich Patentgebühren und Softwareentwicklung nötig - werden wir die Geräte selbstverständlich erneut testen.


Getestete Geräte:

HRT

  • PD 605
  • PD 785

MRT

  • MD 785G

Dualfrequenzrepeater

  • RD 625  im LV SH


Das MD 625 wurde wegen Patentproblemen nie geliefert, die Bestellung von uns später storniert.


Für die Richtigkeit
Matthias Glaese


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