1. Kompatibilität zu den technischen Anforderungen des DLRG-Systemhandbuchs

Als erstes wurden von vielen Herstellern Endgeräte beschafft und geprüft, ob die Sprachkommunikation untereinander möglich ist, denn DMR ist leider nicht gleich DMR - und es gibt viele Hersteller-proprietäre (mit firmeneigenen Standards) Systeme.

Wir nennen dies die Prüfung "Systemtechnische Kompatibilität zum DMR@DLRG-System", die mindestens gegeben sein muss, damit wir auch weiterhin den DLRG-Betriebsfunk uneingeschränkt - bundesweit gemeinsam, auch für Ausbildung und im Einsatz - nutzen können. 

Diese systemtechnische Kompatibilität ist jedoch nicht allgemeingültig und auch nicht abschließend, sondern muss für jedes Endgerätemodell und Firmwarestand des Herstellers individuell von uns geprüft werden. Die Ergebnisse findet ihr in der Anlage zum Systemhandbuch "DMR@DLRG Geräte-Whitelist Anlage zum Systemhandbuch DLRG-Betriebsfunk", die ihr in der Dokumenten-App des ISC unter "Information und Kommunikation" → "Anweisungen" im jeweils aktuellen Stand findet.

Eine nicht abschließende Übersicht der Hersteller, die Endgeräte im Portfolio haben, die die systemtechnische Kompatibilität erfüllen, ist hier zu finden: 02 Testergebnis Systemhandbuch Kompatibilität Hersteller.

2. Praktische Anwendungstests Handfunkgeräte

Alle uns zur Verfügung stehenden Handfunkgeräte werden auf ihre Wasserfestigkeit und Robustheit getestet.

Alle Endgeräte weisen hierbei mindestens die Schutzklasse IP67 oder IP68 mit angeschlossenem Zubehör auf. Es handelt sich ausschließlich um Neuware.


Wir testen dabei nicht nach einer Norm, sondern nach einer Reihe von "Use-Cases" (Anwendungsfällen), die in unserer DLRG-Tätigkeit real vorkommen können und die Endgeräte massiv stressen - Tests, die durch keinen Normtest unter Laborbedingungen durchgeführt werden:

  • 3 x 30 Minuten an der Badehose beim Schwimmen im Meerwasser 
  • 5 x beim IRB aus voller Fahrt an einer Boje über Bord bei 1 m Wassertiefe
  • diverse Sprünge vom SUP ins Wasser mit Funkgerät
  • Sturz vom DLRG-Turm aus 4 m Höhe in den Sand
  • Sturz auf die Antenne aus 2 m Höhe
  • messtechnische Kontrolle der Soll- und Ist-Werte auf einem Funkmessplatz
  • Schwimmbad: 500 m schwimmen und Sprung vom 3 m Brett mit Handfunkgerät in der Hand
  • 10 min duschen

Die Endgeräte, die diese Tests im wahrsten Sinne des Wortes überlebt haben, gehen anschließend in den Alltagstest.

3. Alltagstest in der DLRG

Erst wenn die vorherigen Test erfolgreich absolviert wurden, werden die Endgeräte in den Alltag der DLRG gegeben:

  • 1 bis 2 Saison(s) im ZWRD-Küste auf allen Positionen, wie auf dem IRB (Inflateable Rescue Boat), ATV (All Terrain Vehicle, Quad), beim Wachleiter, auf Strandstreife oder auf dem Turm
  • bei den Strömungsrettern in fließenden Gewässern
  • am Badesee im Binnenland
  • in Katastrophenschutz-Einheiten
  • im EU-Modul

Die Beteiligten werden anschließend gebeten, ausführlich Feedback zur Handhabung, Ausstattung, Sprachqualität und ggf. aufgetretenen Problemen zu geben. Die Geräte werden regelmäßig auf Schäden und Defekte geprüft - hierzu zählen auch die Prüfung metallischer Komponenten auf ihre Salzwasserbeständigkeit.

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