Was hat die bessere Reichweite ?

Wie so oft im Leben ist diese Frage nicht mit A oder B zu beantworten. Grundsätzlich werden die DMR-Signale über FM (Frequenzmodulation) transportiert. Physikalisch also ähnliche Bedingungen.

(lightbulb) Erfahrungen des Fachbereiches

Ein  Vorteil ist, dass das Ganze bei starken bis schwach moderaten Feldstärken - wegen der Fehlerkorrektur und des Sprachalgorithmus - "rauschfrei" und gut verständlich ist.
Allerdings nur bis zu einer gewissen Entfernung.

In diesem Grenzbereich ist es nicht binär "geht gut vs. geht gar nicht", wie nachgesagt, sondern es gibt wirklich einen Übergangsbereich, wo das Gerät versucht, aus den noch ankommenden Paketen etwas "zusammenzuraten". Über einer gewissen Fehlerquote an Bit-Verlusten wird nichts mehr wiedergegeben. Der Bereich ist allerdings aus Erfahrung sehr schmal und oft in Bereichen aufgetreten, wo sehr viele Reflexionen eine Rolle spielen.




(c) google maps 2022

Reichweitentest Eckernförde 2021

Feststation 6 Watt zu Handfunkgerät, auf Kopfhöhe stehend im Boot.
Es wurde die gleiche Antenne an der Hauptwache verwendet.

Legende:
Rechteck = sichere analoge Verbindung von und zur Hauptwache 
Raute = unsichere analoge, aber sichere DMR-Verbindung von und zur Hauptwache

Sichere Verbindung heißt, mit eingeschalteter Rauschsperre im analogen Bereich noch verständlich.

Fazit

Besonders der Südstrand stellt aus Fernmeldesicht immer wieder Probleme dar. Die Bauten und Einrichtungen der Wehrtechnischen Dienststelle für Schiffe und Marinewaffen, Maritime Technologie und Forschung (WTD 71), mit ihrem Sperrgebiet rund um die Seebrücke Höhe Sandkrug, haben den analogen Funkverkehr behindert. Mit DMR konnten diese Probleme überwunden werden.

Im Bereich Hafen konnten die Rettungsboote nie die Hauptwache erreichen - mit DMR gelang dieses problemlos.



(lightbulb)Vorgehen und Ergebnisse unserer Tests

am Strand

Reichweite am Strand entlang - Die Richtung, die ich zeige, marsch marsch, bis du mich nicht mehr hörst.
Handfunkgerät auf Kopfhöhe gegen Handfunkgerät auf Kopfhöhe
umgeschaltet zwischen analog und digital gleiches Gerät

Angefangen wurde analog bei 4 km Entfernung - mit GPS gemessen - analog und digital (tick)

bei 10 km analog verrauscht Digital (tick)

bei 12 km analog (minus) Digital (tick) 

bei 15 km analog ohne Rauschsperre (minus) Digital Grenzbereich schwer zu verstehen (sad)

im Wald

Reichweite im Wald immer gen Norden weiter
Handfunkgerät auf Kopfhöhe gegen Handfunkgerät auf Kopfhöhe
umgeschaltet zwischen analog und digital, gleiches Gerät

4 km Entfernung

analog und digital (tick)

bei 10 km analog verrauscht und abgebrochen  Digital (tick)

bei 11 km hatten wir keinen Wald mehr zum Testen. 

auf der See

Reichweite auf See immer gen Norden weiter
Handfunkgerät auf Kopfhöhe gegen Handfunkgerät auf Kopfhöhe
umgeschaltet zwischen analog und digital, gleiches Gerät

Hier hatten wir vergleichbare Ergebnisse, eher etwas weiter, wie an über freiem Land. 


(lightbulb) Erfahrungen während der Tests

Auf Wasserflächen und im Bereich von Wäldern wurden gerade in den analogen Grenzbereichen, wie sie seit Jahren bekannt waren, Verbesserungen erzielt. In einigen Fällen fiel auch auf, dass die Antennenposition der Feststationen oder die Dämpfungswerte aufgrund des Alters der Anlagen schlecht waren und eine Erneuerung angezeigt war. Daher empfehlen wir, die Gelegenheit zu nutzen, einmal die Antennenanlage zu prüfen und ggf. instand zu setzen.  

(info)  Alte Grundregel der IuK´ler:

Für die Reichweite ist die Antennenhöhe nur durch Antennenhöhe zu ersetzen.

Erfahrung im freien Feld ist, dass mehr als 8-9 m für den taktischen Auftrag selten erforderlich sind. Damit deckt man gut 15 km Radius und 706 km² Fläche ab.

Darüber hinaus bringen höhere Antennenstandorte Störungen in andere Funkgebiete und fangen dortigen Funkverkehr auch ein.

Ein Tipp des Fachbereiches IuK: Austesten, wie hoch wirklich nötig ist, indem man die Antenne auf verschiedenen Höhen ausprobiert. 


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